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Unsere Glasfenster

Die Fenster der Sakramentskapelle
Die Sakramentskapelle wird, im Unterschied zu dem restlichen Kirchenbau nicht mit den elliptischen Dickglasscheiben durchfenstert, sondern hier zeigt ein Kirchenfenster an der Ostseite Motive mit Bezug zur Kirche Ingolstadt: Links ist die „Dreimal wunderbare Gottesmutter“ zu sehen, die dem Bild im Liebfrauenmünster nachempfunden ist, vor dem der Jesuit P. Jakob Rem die Offenbarung empfing, Maria als die „dreimal Wunderbare“ (mater ter admirabilis) zu verehren. Rechts im Fenster ist der heilige Mauritius dargestellt, der Ingolstädter Patron und Schutzheilige der Soldaten, was auch im Zusammenhang damit gesehen muss, dass St. Augustin Garnisonskirche ist. Der Heilige war römischer Legionär und starb im heutigen Schweizer Kanton Wallis wegen seines Glaubens als Märtyrer.   

Das Dreifaltigkeitsfenster
Noch zwei weitere Glasfenster befinden sich in der Kirche, die beide – wie auch das Fenster in der Sakramentenkapelle – der Münchner Bildhauer Roland Friederichsen gestaltet hat: über dem Altar ein überdimensionales Dreifaltigkeitsbild und auf der linken Seite eine Darstellung des heiligen Augustinus. Das Dreifaltigkeitsbild orientiert sich am Motiv des Gnadenstuhls, das sich etwa seit dem 12. Jahrhundert als die gängige Form der Dreifaltigkeitsdarstellung langsam durchgesetzt hat. Das Gnadenstuhlmotiv zeigt den Vater, der den toten Sohn am Kreuz in Händen hält, während dieser vom Heiligen Geist in Form der Taube umschwebt wird. Das Gnadenstuhlmotiv räumt in aller Deutlichkeit mit dem theologischen Missverständnis auf, dass Gott, der Vater, den Sohn wie ein Sadist am Kreuz geopfert hat. Tatsächlich ist auch der Vater in das Passionsgeschehen miteinbezogen. Die Leiden des Sohnes ließen den Vater nicht unberührt, im Gegenteil: Er wird genauso maßlos gelitten haben wie der Sohn selbst. Dass der Weg der Rettung der Menschen nur über die Hingabe Gottes bis zum Tod am Kreuz möglich war, ist Geheimnis des Glaubens; gleichwohl ist es Zeichen dafür, wie sehr er seine Schöpfung liebt. Das Altarfenster in St. Augustin macht diese Einheit von Vater und Sohn augenfällig deutlich: Die Gesichtszüge der beiden Personen sind sehr ähnlich, sie drücken beide Hingabe aus. Der Vater scheint in gleicher Weise auf den Sohn wie auch auf den Betrachter zu schauen, er hält offenbar das Kreuz in Händen, an dem der Sohn hängt. Ja, mehr noch: Da der vertikale Kreuzbalken hinter dem Kopf des Vaters angebracht ist, macht es den Eindruck, als hinge auch der Vater am Kreuz. Der Sohn dagegen ist vom Vater umfangen, er ist mit den ausgebreiteten Armen an den Querbalken angenagelt. In der Mitte, auf der Brust des Sohnes ist der Heilige Geist als Taube dargestellt – als Zeichen der einenden Liebe. Im Mittelpunkt der Taube befindet sich ein roter Stein, der das Herz Jesu symbolisiert.Durch die gelungene Komposition der drei Gestalten Vater, Sohn und Geist, die ungetrennt, aber doch unvermischt als ein Ganzes erscheinen, stellt das Bild das Wesen der Dreieinigkeit hervorragend dar. Ebenfalls ist es dem Künstler gelungen, bildlich die Gottesdienstgemeinde sehr stark unmittelbar anzusprechen. Vater und Sohn scheinen beide einen deutlichen Blickkontakt in die betende Gemeinschaft zu halten, der Vater schaut – wie gesagt – sowohl auf den Sohn wie auch in den Kirchenbau hinein, der Sohn blickt direkt in die Gemeinde. Die ausgebreiteten Hände symbolisieren die Offenheit und Ungeschütztheit des Sohnes, genauso erinnern sie an das Wort Jesu: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen!“ (Joh 12, 32). Damit macht das Dreifaltigkeitsfenster deutlich: Begegnung mit dem dreifaltigen Gott ist Bewegung zu ihm hin. Das Fenster passt sich so wiederum in das Bild von der Kirche als pilgerndem Gottesvolk ein, das dem Zeltmotiv von St. Augustin theologisch zugrunde liegt.

Das Augustinus-Fenster
Das zweite Glasfenster in der linken, nach Norden ausgerichteten Seite, zeigt den Kirchenpatron Augustinus. Es zeigt das Gespräch des Heiligen mit einem Kind – eine Szene aus der Legende, in der Augustinus nachsinnend über das Geheimnis des dreifaltigen Gottes einen Spaziergang am Meer macht. Dort entdeckt er ein Kind, das Meerwasser mittels einer Muschel in eine Grube füllt. Augustinus, neugierig geworden, fragt das Kind, warum es das tue. Die Antwort: „Ich möchte das ganze Meer in diese Grube füllen.“ Augustinus schüttelt den Kopf und entgegnet: „Aber das ist doch unmöglich.“ Und das Kind erwidert ihm: „Genauso unmöglich ist es, das Geheimnis Gottes zu ergründen.

 

 

 

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