Herzlich willkommen auf den Seiten des Pfarrverbandes St. Augustin - St. Canisius, Ingolstadt

Katholisch sein im Südosten Ingolstadts

Seit über 40 Jahren steht mitten auf dem Campingplatz am Auwaldsee eine ansprechende Kapelle. Gelbe Hinweispfeile führen den Besucher zu dem Gebäude. Die Kapelle fasst rund 100 Besucher und kann mit Gittertoren geöffnet werden. Hinter dem Steinaltar befinden sich eine kleine Sakristei und ein Beichtstuhl. 

Ein ökumenisches Projekt 
Es begann in den 1960er-Jahren, als an Sonn- und Feiertagen von Mai bis September regelmäßig katholische und evangelische Gottesdienste im Freien gefeiert wurden. Der schwierige Transport des Altartisches und besonders die Abhängigkeit vom Wetter führten zur Planung eines Gottesdienstraumes. Die Ingolstädter Pfarrer übergaben damals dem Architekten Hans Zitzelsberger die Planung. Mit Schreiben vom 16.07.1965 legte man die nötigen Unterlagen dem Bischöflichen Ordinariat von Eichstätt vor und bat um Genehmigung des Baues und die Übernahme der Kosten. Im September kam man mit dem damaligen evangelischen Dekan Altmann überein, dass die Kapelle unter der Verantwortung der Pfarrei St. Augustin von beiden großen Kirchen genutzt werden sollte. Im Februar 1966 begannen die Bauarbeiten und wurden in Rekordzeit durchgeführt, so dass am Pfingstsonntag des gleichen Jahres der damalige Stadtdekan Phillip Dirsch die Kapelle mit dem ersten Gottesdienst einweihen konnte. In der Folgezeit wurde jeden Sonntag um 8:00 Uhr ein evangelischer und um 9:30 Uhr ein katholischer Gottesdienst gefeiert. Die große Zahl der Besucher vom Campingplatz, aus der Pfarrei St. Augustin und aus der Stadt rechtfertigte die Baumaßnahme. 

Neubeginn in den 1990er Jahren 
Diese gute Tradition der regelmäßigen Gottesdienste schlief Ende der 1970er Jahre ein wenig ein und die Kapelle wurde nur noch sporadisch zu Andachten und Gottesdiensten genutzt. Erst 1997 begannen katholische und evangelische Geistliche wieder regelmäßig im 14tägigen Wechsel, jeweils um 10:15 Uhr Sonntagsgottesdienste zu feiern. 

2005 wurde dann die Kapelle renoviert, bekam ein neues Schindeldach und auch das Laufgitter wurde erneuert. Zum 40. Jahrestag der Errichtung des Gebäudes beauftragte Pfarrer Ottmar Breitenhuber den bekannten Ingolstädter Künstler Michael Graßl, den Gottesdienstraum mit modernen Kunstwerken auszustatten. So entstanden ein neues großes Kreuz, das über dem Altar hängt, eine Marienfigur sowie Ambo, Kerzenständer und Mauerverkleidung. Inzwischen hat sich in den letzten Jahren eine bewährte Tradition entwickelt: An jedem Sonntag wird abwechselnd von katholischen, evangelischen und freikirchlichen Pfarrern um 11:00 Uhr ein Gottesdienst gefeiert, der 30 bis 120 Besucher anlockt. Die Saison beginnt jedes Jahr am Pfingstmontag mit einem ökumenischen Wortgottesdienst, der von den St. Augustin-Bläsern gestaltet wird. Anschließend feiert man weiter mit bis zu 250 Teilnehmern. Die Saison schließt immer mit dem letzten Feriensonntag im September. Leider hat die Zahl der Gottesdienstteilnehmer vom Campingplatz in den letzten Jahren sehr abgenommen, da der Platz zum großen Teil von Dauercampern und Kurzbesuchern von der Autobahn frequentiert wird. Deshalb plant das Dekanat, dass in den nächsten Jahren die Pfarrgemeinden der Stadt jeweils mit ihren Familien, Gesang- und Musikgruppen den Gottesdienst gestalten. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit an, beim gemeinsamen Picknicken oder Mittagessen beisammen zu bleiben. 
So wird dieses schöne Zelt Gottes weiter genützt als Ort der Besinnung und des Gottesdienstes. 

Leider finden derzeit keine regelmäßigen Gottesdienste in dieser schönen Kapelle mehr statt.

© Text: Pfr. Georg Glötzner